über mich

Bischof Kamphaus zur Pensionierung von Rainer Petrak (2004)

„… Nahezu 28 Jahre ge­hen Sie nun schon den gemeinsamen Weg mit der Ihnen anvertrauten Gemeinde und haben in dieser Zeit die Menschen in den unterschiedlichsten Situationen des Lebens begleitet. … Als Fechenheimer Pfarrer und Dekan sind Sie für Ihr sozial-diakonisches Engagement be­kannt. Damit meine ich nicht nur die regelmäßige Obdachlosenspeisung in Fechenheim. Ich denke auch an Ihren sozialpolitischen Einsatz für die Rechte der Arbeitnehmer an der Seite des Betriebsrates beim Aufkauf, bei der Verlagerung und Auflösung der Cassella-Werke, der Sie in politische Frontstellung verwickelte. Als Befürworter der Sozialpastoral sind Sie jüngst mit dem Caritasverband durch das Wohnquartiermanagement in die Stadtteilerneuerung ein­gestiegen.

Sie haben die bewegte Nachkonzilszeit erlebt, so die Konflikte um den „Fall Küng“, die öku­menischen Experimente und Grenzziehungen um den ökumenischen Predigertausch, die Kommunion unter beiderlei Gestalten und den Konflikt um die einheitliche Kleidung der Erstkommunionkinder.

Die politische Arena haben Sie nicht gescheut: in der Debatte um die Nachrüstung, die Aus­ländergesetze, das Asylrecht und im Kommunalwahlkampf 1985. In jüngster Zeit haben Sie durch einen ökumenischen Straßengottesdienst einen Naziaufmarsch in Frankfurt/Main-Fechenheim verhindert.

Ihr Dienst als Pfarrer blieb nicht verschont von Konflikten im pastoralen Einzelfall um eine konsequente, bisweilen hart erscheinende Sakramentenpraxis, mit der Sie sich nicht allen Gemeindemitgliedern verständlich machen konnten. …”