Nach Jahren in krasser Armut und ohne Mutter machte ich mit etwa 10 bis 15 Jahren erstmalig die Erfahrung eines Ortes, an dem ich aufatmen konnte: Das Miteinander in der Kirchengemeinde. Da war ich voll angenommen und erlebte Zugehörigkeit. Dauerhaft und zuverlässig. Da war ich „zuhause“.
Ausgangspunkt und Mitte darin war für mich offenkundig der Gott, von dem ich sonntags dort hörte und der zu diesem Stil und zu solchen Erfahrungen bestärkte. Folglich interessierte ich mich immer mehr für den Glauben, um den es da ging. Gedeckt durch die entsprechende Erfahrung, verstand ich: Gottes Bestreben ist vor allem, Menschen zu befreien und zu retten. Und in der Kirche kann man ihm begegnen. Ein solcher Lebensraum gefiel mir gut.
Und immer wieder – vor allem in den schwierigeren Momenten, an denen es in den Jahren des Heranwachsens nicht mangelte – waren meine Erfahrungen mit der Kirche und der Gemeinschaft in ihr durch diesen positiven und liebenden Geist geprägt, dass mir von daher eine Perspektive von Glauben zuwuchs, aus der heraus ich – ich war 18 – in mein Tagebuch eine Bemerkung schrieb, wie es mir mit Gott ging:
(Aus dem Buch „Den Retter-Gott ranlassen. Damit Ostern wird“ Kapitel 9 „Ja, ihn lass ich mir gern gefallen“)