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Das Risiko der großen Chance

13. März 2025

Sonntagsbotschaft zum 16. März 2025, dem 2. Sonntag auf dem Weg zum Osterfest (Lesejahr C).

Er fängt an und sagt, warum: Ein Leben mit so vielen Einschränkungen und Schmerzen, die auch noch derartig ungleich verteilt sind – das wird nicht der Würde gerecht, die jedem Menschen anzuerkennen ist!

Also setzt er alle ihm mögliche Mühe dagegen. Wer unter die Räuber gefallen ist, wessen Leben nur noch wie ein glimmender Docht ist, wer wegen seiner Fehler fallen gelassen wird oder mit seinen Einschränkungen hilflos dasitzt, auf die richtet er als erstes seinen Blick. „Ich werde euch Ruhe verschaffen!“ (Matthäus 11,28)

Zu einer ganzen Bewegung sammelt er Menschen, um in Gottes Namen das alles zum Besseren zu wenden. Der Mensch soll in Fülle leben können! (vgl. Johannes 10,10)

Viele aber meinen: Wer sich nicht bemüht, wird halt auf keinen grünen Zweig kommen; das ist halt so. Sie spüren, dass sie eigentlich für Abhilfe gefragt sind, wehren sich also gegen einen Einsatz der Allgemeinheit für die Schwächsten. Dieser Jesus bringt nur die ganze Ordnung durcheinander!

Gegen dieses mächtige politisch-religiöse Bündnis fängt Jesus an und handelt anders – beherzt und erfüllt von seinem erneuerten Bild von Gottes Absichten mit den Menschen. Der Auseinandersetzung stellt er sich und geht mit seinen Anhängern nach Jerusalem – wo sich die Dinge zuspitzen werden.

Unterwegs wird denen, die mit ihm gehen, in zunehmender Schärfe klar, was dort auf Jesus und damit auf sie selber wartet. Sie müssen sich entscheiden, was ihnen wichtiger ist: Wollen sie sich gemeinsam mit ihm für umfassende Veränderungen zum Wohl der Menschen einsetzen? Oder wollen sie für sich selber das retten, was ihnen an Möglichkeiten zum Leben bleibt?

Petrus macht sich zu ihrem Sprecher: Nein, Meister, du darfst dich nicht sehenden Auges ihnen in den Rachen werfen!

Jesus allerdings klärt sofort: Das ist die typische, teuflische Versuchung! Für ihn zählt vor allem die große Chance, die entsteht, wenn er das ganze Risiko auf sich nimmt.

Wird es ihm gelingen, auch seine Begleiter dazu zu bewegen, dass sie Risiko und Chance, Angst und Hoffnung abwägen – im Licht von Gottes heilvollen Absichten mit ihnen für die ganze Welt? Oder werden sie sich vom finsteren Glimmen der Angst um sich selbst beherrschen lassen? Er hatte ihnen ja gesagt: Sie müssen nicht … Aber wenn sie mit ihm … wollen, dann müssen sie wissen, was sie tun und wofür und welche Risiken dazu gehören.

Also nimmt er drei von ihnen schon einmal beiseite – wahrscheinlich nachts, im Gebet, auf einen Berg …

… Jesus nahm Petrus, Johannes und Jakobus mit sich
und stieg auf einen Berg, um zu beten.

Thema: „Sein Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte“.

Und während er betete,
veränderte sich
das Aussehen seines Gesichtes
und sein Gewand wurde leuchtend weiß.
Und siehe,
es redeten zwei M
änner mit ihm.
Es waren Mose und Elija;
sie erschienen in Herrlichkeit
und sprachen von seinem Ende,
das er in Jerusalem erf
üllen sollte.

Was Jesus betrifft: Seine Stellungnahme klärt und festigt er im Gebet und im Licht von Gottes Zuspruch aus der Bibel, wie Mose und Elija ihn ja für alle anbieten. Kann er damit auch die drei – und auch unsereins – erreichen?

Petrus und seine Begleiter
waren eingeschlafen,
wurden jedoch wach
und sahen Jesus in strahlendem Licht
und die zwei M
änner, die bei ihm standen.
Und es geschah,
als diese sich von ihm trennen wollten,
sagte Petrus zu Jesus:
Meister, es ist gut, dass wir hier sind.
Wir wollen drei Hütten bauen,
eine für dich,
eine für Mose und eine für Elija.
Er wusste aber nicht, was er sagte.
W
ährend er noch redete,
kam eine Wolke und
überschattete sie.
Sie f
ürchteten sich,
als sie in die Wolke hineingerieten.

Nur einen Moment lang hält ihnen das Licht. Dann kommt wieder die Angst über sie.

Da erscholl eine Stimme aus der Wolke:
Dieser ist mein auserw
ählter Sohn,
auf ihn sollt ihr h
ören.
W
ährend die Stimme erscholl,
fanden sie Jesus allein.

Hin- und hergerissen. So gehen sie wieder zu den anderen zurück – in die Niederung.

Und sie schwiegen
und erz
ählten in jenen Tagen niemandem
von dem, was sie gesehen hatten.
(Lukas 9,28b-36)

Mein Volk,
wolltest du doch auf mich hören!

So klagt Gott seine enttäuschte Liebe im Psalm.

Ich bin doch dein Gott,
der dich heraufgef
ührt hat aus Ägypten!
Doch mein Volk
hat nicht auf meine Stimme geh
ört;
Israel hat mich nicht gewollt.
Da
überließ ich sie eben
ihrem verstockten Herzen:
Sollen sie gehen
nach ihren eigenen Pl
änen.
Ach, dass mein Volk doch auf mich hörte,
dass Israel gehen wollte
auf meinen Wegen!
Wie bald w
ürde ich seine Feinde beugen,
meine Hand
gegen seine Bedr
änger wenden. …
Ich w
ürde es nähren mit bestem Weizen,
dich s
ättigen mit Honig aus dem Felsen.
(Psalm 81,9-17)

Jetzt versucht er es bei ihnen mit Jesus. Neue Chance für die Menschheit.

Auch heute – mitten in der unklaren Mischung von großen Risiken und großen Chancen – wenden Menschen sich im Vertrauen auf sein Reich und seine Kraft und seine Herrlichkeit an Gott mit der Bitte „Führe uns …“ – führe du uns! – dass wir nicht zu Opfern unserer Versuchungen werden, „sondern erlöse uns von dem Bösen!“

Damit Ostern wird!

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