Der Betriebsrat der in Frankfurt-Fechenheim ansässigen Kosmetik- Firma Jade wandte sich 1995 an uns mit einem Hilferuf, als Dormann (Vorstand Hoechst AG) noch ein paar Milliarden brauchte – für den Kauf von MMD in USA, um dort die Pharma-Nr. 3 zu werden. Die Hoechst AG wollte die stets so genannte „Perle“ der Fechenheimer Cassella-Gruppe an L’Oréal verkaufen – die 3 Mrd. DM bot, um diese lästige Konkurrenz endlich dicht zu machen!
Die Solidarität, die die Jade-Belegschaft aus unserer Kirchengemeinde erfuhr, war für die Beschäftigten – wie mir immer wieder noch Jahre später gesagt wurde – ein wichtiger Baustein zu ihrer Bestärkung in ihrem Kampf um die Arbeitsplätze, so dass sie erfolgreich zu Hochform aufliefen: L’Oréal hat einen spitzenmäßigen Sozialplan mit dem Betriebsrat entwickelt und eine Outsourcing-Firma damit beauftragt, für alle 475 Beschäftigten in Absprache mit ihnen einen neuen guten Arbeitsplatz zu finden.
![1995-09-08 Jade Kampffest Solidarität](https://rainer-petrak.de/wp-content/uploads/2012/02/1995-09-08-Jade-Kampffest-Solidaritaet-e1416693798739.jpg)
Noch Jahre später kamen bis zu 200 Ehemalige von Jade zu den Erinnerungstreffen in unserem Gemeindesaal zusammen und bekundeten – auch von den ihnen bekannten Nicht-Anwesenden – , mit ihrer neuen Arbeit allesamt mindestens ebenso zufrieden zu sein wie vorher bei Jade!