Blogbeitrag

Kruzifix in Blumenwiese 2008 Magdenau

Da kommen wir durch!

21. März 2024

Sonntagsbotschaft zum 24. März 2024 (Palmsonntag).

Jetzt geht’s ihm unweigerlich an den Kragen. Musste Jesus es denn so weit kommen lassen?!

Er hat halt ein offenes Ohr für das Elend der Menschen: Was für Einschränkungen des Lebens durch Habgier und Herrschsucht von ein paar wenigen Super-Mächtigen und Super-Reichen! Welche unmenschlichen und lebensfeindlichen Kräfte sich da immer mehr durchsetzen, um schließlich alles zu beherrschen!

Und er hat ein offenes Ohr für Gottes Willen, dass es damit ein Ende haben muss! „Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet“, heißt es aus dem Prophetenbuch (Jesaja 50,5).

Jesus ist ganz eins mit dem Vater und seinem Willen: Nein, menschliches Leben darf nicht länger so elend kaputt gemacht werden! Dagegen muss er einfach alles tun, was ihm möglich ist. Auch wenn es ihn das Leben kostet!

Dieser Wille beseelt ihn durch und durch – in höchster Klarheit und Konsequenz. Diesen Geist atmet alles, was er tut – nicht nur halbherzig wie Gutmenschen von unserer Art, sondern uneingeschränkt zuverlässig. Das ist ihm wichtiger als alles andere, auch als seine eigene Haut zu retten. Er würde sonst sein Leben verfehlen. Das verträgt einfach keine Kompromisse. Und das muss nachhaltig wirken – für alle Zeiten! Eine mächtige Sehnsucht erfüllt ihn.

Und das kann nicht automatisch ablaufen – wie durch Zauberei und über die Köpfe der Menschen hinweg. Nein, wenn die vom Schöpfer gewollte Würde des Menschen gilt, dann geht das nur unter Respektierung seiner Mündigkeit und seiner Verantwortung, also wenn es von Menschen gewollt und getragen wird! Dann wächst aber die Chance einer neuen Welt, in der nicht mehr der Tod herrscht, sondern das Leben!

Und da wird auch deutlich, warum bis heute eher der Tod die herrschende Kraft ist: Das bringen halt nicht die besten Fähigkeiten zustande und auch nicht die besten Gesinnungen. Nein, nur eine grenzenlose Liebe ist dazu imstande: eine bedingungslose, unbedingte, voraussetzungslose, absolut zuverlässige Liebe, die bereit ist, sich verwunden und ausnutzen und umbringen zu lassen und dann trotzdem unvermindert weiter zu wirken. Paulus sagt von dieser Art Liebe in seinem ersten Brief an die Korinther: „Sie erträgt alles.“ Jesus bringt diese Liebe auf – auf der Grundlage eines mächtigen Vertrauens zum Vater: „Er wird mir helfen; darum wird die Schande nicht mein Ende sein“, heißt es im Prophetenbuch (Jesaja 50,7).

So nimmt er alles in Kauf: Diffamierung, Anfeindung, Erniedrigung, Spott und Hohn, Folter, Todesangst, Hinrichtung am Kreuz. Er weiß: Seine Hingabe wird zum allen Hunger stillenden Brot für die, die sich auf ihn einlassen und deshalb auf ihn hören. „Nehmt und esst!“ sagt er (Matthäus 26,26). Und teilt das miteinander! Er weiß, dass das Vergießen seines Blutes zur Quelle neuer Lebensfreude wird für alle Elenden, die sich von ihm retten lassen wollen – zum Wein, „der des Menschen Herz erfreut“ (Psalm 104,15). „Nehmt und trinkt!“ sagt er (Matthäus 26,27).

Wunderbar, göttlich, herrlich – für alle, die auf ihn hören und sich nicht mehr von allen möglichen niederdrückenden Kräften leiten lassen, sondern von Ihm!

Da geschieht endlich Veränderung, Heilung. Da fängt die neue Welt an, die er zugesagt hat: Glück, Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden, Vertrauen, Hoffnung, Liebe, Gesundheit, …

Und wo immer er mit seinem Angebot heilender Veränderung ernst genommen wird und Menschen sich darauf einlassen, also die Lösung der Probleme im Hören auf Ihn angehen, da kann er die unbändige Kraft seiner Liebe zeigen.

Jetzt ist die Zeit dafür – hier und heute – bei uns und überall!

Christus Jesus war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein,
sondern er entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.

Darum hat ihn Gott über alle erhöht
und ihm den Namen verliehen,
der größer ist als alle Namen, …
(aus Philipper 2,6-11)

Und der Apostel ruft damals den Christen in Ephesus ebenso wie unsereins heute überschwänglich seine Begeisterung zu:

Er erleuchte die Augen eures Herzens,
damit ihr versteht,
zu welcher Hoffnung
ihr durch ihn berufen seid,
welchen Reichtum
die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt
und wie überragend groß
seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.
(Epheser 1,18-19)

So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn dahingab;
damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen,
sondern das ewige Leben haben.

(Kehrvers zum Lobgesang der Maria in der 1. Vesper am 4. Sonntag auf dem Weg zum Osterfest – nach dem Antiphonale zum Stundengebet)

Und unsere Antwort?

Dein Kreuz, o Herr, verehren wir
und deine heilige Auferstehung preisen und rühmen wir;
Denn siehe durch das Holz des Kreuzes kam Freude in alle Welt.
(Kehrvers zum 3. Psalm in der Laudes am Karfreitag – nach dem Antiphonale zum Stundengebet)

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