Blogbeitrag

Keukenhof NL Blumenfeld (2006)

Leben

28. März 2024

Festbotschaft zu Ostern 2024.

Jahrzehntelang hatte ich an Fortschritt geglaubt. Mein Ausgangspunkt waren ja die Kriegsjahre. Nach halbstündigem Schulweg durch Dresdens Trümmer, nach Jahren von Hunger und Armut ging es steil bergauf. Geradezu „Wohlstand“ wuchs. „Wirtschaftswunder“. Seit den Siebziger-Jahren lautete dann die Devise „Humanisierung der Arbeitswelt“. Und – kaum zu glauben: eine lange Zeit ohne Krieg – jedenfalls in Deutschland!

Darunter schlichen sich Fragen und Zweifel ein: zunehmend offene Schere zwischen Arm und Reich, Rüstungswettlauf und „kalter Krieg“, grenzenloser Wachstums-Hype und Konkurrenzkämpfe voller Verlierer.

Und dann, als Krisen und drohende Katastrophen sich abzeichneten, wurden weniger sie bekämpft als eher die, die auf sie aufmerksam machten, um sie einzudämmen.

Demokratie zerbröselt. Zunehmende Polarisierungen – international wie im eigenen Land.

Und schließlich wieder: brutaler Angriffs- und Eroberungskrieg vor der Haustür. Im 21. Jahrhundert!

Fortschritt?

Nur in der zentrifugalen Beschleunigung. Weiterhin werden die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher. Was dem nicht dient,  gilt als „von gestern“. Egal, was Verfassung und Gesetze sagen. Insolvenzen zahlt die Allgemeinheit. Boni fließen trotzdem.

Geschichte wird gestrickt aus den alten Maschen vermeintlichen Rechts des Stärkeren. Sie nennen es „Modernisierung“. Und doch ist es nur eine Neuauflage des überholt Geglaubten.

Zum Glück ist das nicht die ganze Wirklichkeit. Da wirken auch andere Trends. Nicht nur in Nischen der Privatheit und des individuellen kleinen Glücks:

Wann hat es jemals so viele Gruppierungen von Basisbewegungen gegeben und von NGOs, also von „Nichtregierungsorganisationen“, die wie in unseren Tagen unter Beteiligung derartig vieler Menschen sich in ganz anderen Bestrebungen einsetzen, die ich einmal zusammenfasse mit dem bereits jahrzehntealten Slogan „Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung“!

In der Konkurrenz mit höchst finanzstarken gesellschaftlichen Kräften entwickeln sie allerdings in der demokratischen Lobby noch geringen Einfluss.

Die Frage stellt sich: Wieviel Potential an Kraft steckt in ihrer Motivation?

Eine Antwort darauf macht mir besondere Hoffnung – vergleichbar der Vorfreude der alten Israeliten, die mit ihrem Osterlamm den erst noch bevorstehenden Aufbruch in Freiheit und neues Leben schon feiern:

Auch heutige Christen aller Konfessionen stehen – im Angesicht einer Vielfalt von herrschenden Kräften in unserer Welt – in ihrem Glaubensbekenntnis zu Jesus Christus als „unserem Herrn“. Der also auch in unsere Zeit Gottes Herrschaft bringt, „das Reich Gottes“ – eine Menschenfreundlichkeit der Spitzenklasse. Freilich nach Regeln der Demokratie. Was sonst, wenn es doch dabei um Gemeinwohl und um Menschenwürde geht, um gemeinsame Selbstbestimmung und um Mündigkeit!

Weltweit bestärken sich in diesen Tagen wieder viele Millionen von Christen in dieser Gewissheit! Ostern ist angesagt!

Natürlich ist das für einen Teil der vielen, die da feiern, „nicht so gemeint“. Aber sehr vielen ist es tatsächlich ein Anliegen, dass Gott und sein Name „geheiligt“ werde, dass sein Reich kommt und sein Wille geschieht!

Und der, von dessen Einladung sie sich lieber als von allen entgegengesetzten Versuchungen führen lassen wollen, der wird sie nicht hängen lassen und wird ihnen beistehen!

 

Wenn Sie meinen, Sie könnten Freude haben am Feiern des Osterfestes in solcher Perspektive, dann empfehle ich Ihnen gerne zur Bestärkung aus dieser meiner Internetseite einen knapp halbstündigen Film oder einen Film in 3 Teilen – je nach Ihrer Vorliebe:

Das Trotzdem-Fest (2022)Film (Dauer: 26’42), regt an – ausgehend vom realen Leben – zum Weg durch die Feier der Drei Österlichen Tage:
https://rainer-petrak.de/das-Trotzdem-Fest

Wie wir Ostern feiern (2015) Lese-Text, eher informativ, beschreibt die Struktur und den Ablauf der Österlichen Drei-Tage-Feier, wie die katholische Liturgiereform sie nahelegt:
https://rainer-petrak.de/wie-wir-ostern-feiern/

Wenn Sie sich etwas mehr Zeit und Ruhe nehmen wollen für eine Begleitung in die Osterfeier hinein, ein Film in 3 Teilen aus 2021, als wegen Corona keine Gottesdienste stattfinden konnten:

 

Dann wünsche ich Ihnen ein Osterfest, aus dem Sie mit starkem Segen in die weitere Zeit hinein leben!

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