Blogbeitrag

Das Feuer neu entfachen (2014)

21. Oktober 2014

Gemeinsamer Glaubensweg nach dem Konzept „Wege erwachsenen Glaubens“

https://glaube-hat-zukunft.de/

vom 8. September bis 14. Dezember 2014 in Maintal-Hochstadt
für und mit Menschen aus den Gemeinden des Pastoralverbundes St. Christophorus (Maintal und Frankfurt-Bergen-Enkheim)

„Ein guter Katholik, das bin ich schon, denke ich. Aber ich hänge es nicht an die große Glocke.“ – „Und wie ist es mit deinem Glauben? Macht er dich im Leben glücklich?“ – „Ich hab mir angewöhnt, kleine Brötchen zu backen. Bei zu hohen Ansprüchen ist doch nur der Frust vorprogrammiert.“ – „Aber lohnt sich das denn heute noch, den Sonntagmorgen in der Kirche zu verbringen und die Woche über sich an die Zehn Gebote zu halten und vielleicht Gutes zu tun?“ – „Na hör mal, ich bin schließlich katholisch.“ – „Und was kannst du mir sagen, warum und wozu ich das für mich und meine Kinder vielleicht auch anstreben sollte?“„Ääääääh …“

Bei so manchem (und so mancher) von uns, unversehens auf den Glauben angesprochen, könnte ein solcher Dialog ein ähnlich schales Gefühl hinterlassen. Vieles ist selbstverständlich und zur Gewohnheit geworden. Aber das mit dem Glauben, das macht nicht so richtig Freude. Und wenn es im Leben hart auf hart geht, muss ich eh selber die Ärmel aufkrempeln. – Aber was hat das dann mit Gott zu tun, von dem ich im Gottesdienst – gemeinsam mit den anderen – immer wieder sage „Ich glaube an …“ ihn? Für viele verbindet sich die Vaterunser-Bitte „Dein Wille geschehe“ eher mit ängstlichem Zögern als mit Sehnsucht. Inwieweit ist mir Christus und das Evangelium wichtig im Leben und Halt und Orientierung für mein Verhalten und für meine Lebensweise? – Vielen sind eher gute Freunde (wenn man sie hat) ein zuverlässiger Halt. Und scheint nicht oft die eigene Lebenserfahrung der beste Kompass für die Orientierung zu sein?

Nun haben sich insgesamt 17 Menschen aus den 4 Pfarreien des Pastoralverbundes zusammengefunden, um sich mit dieser Situation neu auseinanderzusetzen. In der Gewissheit, dass da unter der äußerlich grau und lau erscheinenden „Asche“ eine Glut mit starker Power wartet, haben wir uns neu auf den Weg gemacht, auf einen „Weg erwachsenen Glaubens“ (so nennen das die Initiatoren solcher Glaubenskurse bei den Pallottinern in Vallendar). Am 8. September haben wir angefangen – mit dem Eingeständnis der Sehnsucht nach erfülltem Leben und mit der Frage, inwieweit wir das in eins sehen können mit Christus und seinem Angebot grenzenloser Liebe.

Bis Mitte Dezember treffen wir uns alle 2 Wochen. Die 8 „Doppel-Wochen“ stehen jeweils unter einem Thema:
• Auf der Suche nach Gott – Es gibt noch Feuer unter der Asche
• Unsere Sehnsucht nach Liebe – mehr als nur ein Traum?!
• Es gibt Liebe! In Jesus Christus überbietet Gott unsere Sehnsucht
• Gottes Zuwendung wartet auf Antwort: SEIN Leben wählen, SEINEM Ja-Wort trauen?!
• Unterwegs zu neuer Freiheit – trotz der Wunden der Vergangenheit
• Neuanfang ist möglich – es gibt Vergebung!
• Beten – sich immer mehr in Gott verwurzeln
• Damit das Feuer weiterbrennt – den begonnenen Weg fortsetzen

Die Treffen beginnen wir mit „Ankommen“ durch Singen und Beten, mit Liedern und einem Psalm. Für viele sind dann die ca. 45 Minuten in der Kleingruppe das Wichtigste: der persönliche Austausch im Gespräch über die Impulse und Erfahrungen in den zurückliegenden zwei Wochen; „wo sonst kann man mit anderen so offen über den eigenen Glauben reden!“ Der sich anschließende „Vortrag“ gibt Anregungen zum neuen Thema für die nächsten 2 Wochen. Mit einem abschließenden Gebetsteil, manchmal verbunden mit einem kleinen Ritus (Licht, Wasser, Segen, …), endet jedes Treffen. Das „Teilnehmerheft“, das alle haben, faltet dann das Thema des Vortrags auf in tägliche Impulse für eine persönliche Besinnung zuhause – was dann wiederum für andere das Wichtigste an diesem „Glaubensweg“ (so sagen wir lieber statt „Glaubenskurs“) ist.
Unseren Wegabschnittes beenden wir mit einer Eucharistiefeier und einem gemeinsamen Abendessen. Mal sehen, wie es dann weitergeht …

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