Blogbeitrag

Leistung und Lohn

16. September 2023

Handzettel für den Gedankenaustausch nach dem Sonntags-Gottesdienst
am 19.9.1981 in Herz Jesu Frankfurt-Fechenheim  

Leistung und Lohn

ein paar Gesichtspunkte
aus der Botschaft des Evangeliums vom 25. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr A)

aus der Predigt von Pfr. R. Petrak vom 19.9.81

zu Mattäus 20,1-16:

  • Leistung und Lohn müssen einander entsprechen.
    Das ist ein in unserer Welt anerkanntes Prinzip.
    Alles andere ist ungerecht.
  • Dieses Denkmodell von Leistung und Lohn beeinflußt auch unsere Vor-
    stellungen von Gottes Handeln uns Menschen gegenüber:
    Wer fromm, anständig, christlich, hilfsbereit usw lebt, hat Gottes
    Lohn verdient
    .
  • Die Antwort Jesu in der Gestalt seines Gleichnisses:
    Das ist das Mißverständnis und der tragische Fehler der Arbeiter
    der ersten Stunde. Gott denkt und handelt ganz anders.
  • Wir sollen nach Gottes Willen leben – nicht damit wir den verdienten
    Lohn dafür erhalten, sondern weil Gottes Wille uns den Weg zu einem
    lohnenden Leben weist, und er will, daß alle Menschen dieses lohnende
    Leben erfahren
    . Alle sollen erhalten, was zum Leben nötig ist.
    (1 Denar = Lebensunterhalt für eine Familie für einen Tag)
    Bei Gott gibt es da kein Aufrechnen von „Verdiensten“ der einen
    gegen „Verdorbenheiten“ der anderen.
  • Entrüstung über die „Ungerechtigkeit“ in diesem Gleichnis ist die
    Entrüstung des treu daheim gebliebenen Sohnes im Gleichnis von dem
    Vater und seinen beiden Söhnen, ist dieselbe Entrüstung wie die der
    Pharisäer und Schriftgelehrten über Jesus, der sich zu den „letzten Menschen“
    gesellt:
    den Zöllnern, Dirnen, Kriminellen, Sündern, Türken, Punkern, …
  • Wer neidisch ist wie die Arbeiter der ersten Stunde, dem soll sein
    Neid ein Signal sein: Eine selbstkritische Überprüfung des eigenen
    Lebens wird ihm zeigen, daß auch er mit leeren Händen vor Gott steht.
    Sein Sinn wird wachsen für Gottes Geschenke. Er wird sich beschenkt
    erfahren, und seine Freude am Reich Gottes wird groß sein.

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