Blogbeitrag

Stephanus – „eins“ mit Christus

12. Mai 2022

Stephanus – ein Beispiel dafür, wie die Synergie des Einsseins unter Christen und mit Christus im Sinne des „hohepriesterlichen Gebets“ von Jesus in Johannes 17 (Evangelium vom 7. Ostersonntag im Lesejahr C) sich auswirken kann:

Wo es zur Sache geht, bleibt Stephanus eins mit sich und mit Jesus und den Anderen der ersten Christen

Die Gemeinde der ersten Christen in Jerusalem hatte für soziale Dienste (die tägliche „Versorgung“ der nichtjüdischen Witwen – Apg 6,1) in der Gemeinde aus ihrer Mitte „sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit“ gewählt und die Apostel hatten sie mit Gebet und Handauflegung als sogenannte „Diakone“ beauftragt; darunter Stephanus (Apg 6,3-6).

Von Stephanus sagt die Apostelgeschichte, er war „erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist“ (Apg 6,5), „voll Gnade und Kraft“ (Apg 6,8), er „tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk“ (Apg 6,8). 

Doch aus der jüdischen Gemeinde gab es heftigen Widerspruch (den die Apostelgeschichte nicht näher bestimmt – Apg 6,9). Mit falschen Vorwürfen bestellter Zeugen brachten sie Stephanus vor das Gericht des Hohen Rates (Apg 6,11-14). Im Rahmen seines Verhörs durch den Hohepriester hielt Stephanus eine lange Rede (Apg 7,1-53). Die ganze Geschichte Gottes mit seinem Volk, angefangen mit Abraham, fasst er in den Vorwurf zusammen, ihr Widerstand gegen Gott und seine Propheten seit Mose gipfle jetzt darin, dass sie mit der Kreuzigung von Jesus den seit alters her von Gott zugesagten Retter ermordet haben (Apg 7,51-53).

Die Reaktion des Hohen Rates?

„Als sie das hörten, waren sie in ihren Herzen aufs Äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen gegen ihn (Apg 7,54). Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, …“

Hier setzt im Gottesdienst die 1. Lesung des 7. Ostersonntags im Lesejahr C an:

In jenen Tagen
blickte Stephanus, erfüllt vom Heiligen Geist,
zum Himmel empor,
sah die Herrlichkeit Gottes
und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief:
„Siehe, ich sehe den Himmel offen
und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“          

vgl. Lk 22,69-70: Jesus vor dem Hohen Rat, auf die Frage, ob er „der Christus“ sei: „Von nun an wird der Menschensohn zur Rechten der Macht Gottes sitzen.“ (vgl. Ps 110,1; Dan 7,13) Da sagten alle: „Du bist also der Sohn Gottes?“ Er antwortete ihnen: „Ihr sagt es – ich bin es.“ Das reichte ihnen aus fürs Todesurteil gegen Jesus.

Mit seiner Vision, die das Wort von Jesus bestätigt, wird Stephanus zum Augenzeugen des Beweises für ihren Justizmord an Jesus.

Das belebt von neuem ihren Widerstand, so dass sie auch ihn töten:

Da erhoben sie ein lautes Geschrei,
hielten sich die Ohren zu,
stürmten einmütig auf ihn los,
trieben ihn zur Stadt hinaus
und steinigten ihn.
Die Zeugen legten ihre Kleider
zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.

Pikant: Dieser Saulus wird – nach radikaler Umkehr – bald danach zum „Paulus“, der das Evangelium von Jesus Christus in die ganze Welt ausbreiten wird.

So steinigten sie Stephanus;
er aber betete und rief:
„Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“

vgl. Lk 23,46: Und Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Mit diesen Worten hauchte er den Geist aus. 

Dann sank er in die Knie und schrie laut:
„Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“

vgl. Lk 23,34: Jesus – nach seiner Kreuzigung – aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

Nach diesen Worten starb er.
(Apostelgeschichte 7, 55-60)

So bezeugt der Evangelist Lukas hier in seiner Apostelgeschichte Stephanus und den Geist, in dem er starb, als eins mit Jesus und dessen Geist beim Sterben.

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