„Lasst Gott aus der Sache raus!“
meint Nahum Barnea in der Tel Aviver Tageszeitung „Yedioth Ahronoth“. So berichtet die Frankfurter Rundschau vom 20.11.2014. Die „Sache“, das sind die aktuellen Spannungen am Jerusalemer Tempelberg. Die Gefahr ist, dass mit der Umdeutung des (religiös ideologisierten) nationalen Konflikts (zwischen Palästinensern und Israelis) zu einem angeblich religiösen Konflikt (zwischen Muslimen und Juden) die Spannung unkontrollierbar polarisiert.
Zu fordern ist m. E., dass alle Beteiligten das Religions-Etikett (!) rauslassen. Ranlassen sollten sie allerdings (jeweils den) Gott, auf den sie hören! Immerhin ist Israels religiöse Vision vom Tempelberg: Der Berg mit dem Haus des Herrn … zu ihm strömen alle Völker. (Jesaja 2,2) Und der Koran (z.B. Sure 2,142-148) legt Muslimen die Anerkennung der Verehrung des Tempelbergs durch die Juden nahe.
In Gottes Sinn, wie alle Beteiligten ihn verstehen, liegt ein friedvolles, respektvolles Auskommen miteinander. Gott mit diesem Anliegen „rauszulassen“, würde eine wichtige Chance zur Versöhnung ausschließen. Ich gehe davon aus, dass Nahum Barnea das auch so sieht, dass aber die Berichterstattung darüber die Dinge durcheinander gebracht hat: Die nationale „Sau rauslassen“ und Gott rauslassen sind zweierlei! Die auch hier von mir vertretene Devise: www.den-retter-gott-ranlassen.de